Als kleine Ergänzung zum gestrigen Tage: Der Hufschmied fährt gerade ab. Santi hat neue Tanzschuhe. Ist ganz stolz, Herrchen und Klein von Breit auch.
Klar, dass das Assessorexamen von Johannes dem Tag eine gewisse Spannung verlieh. Éléonore von Aquitanien geleitete mich am Morgen zusammen mit ihrer Freundin vom Reiterhof nach Bazas zur Kathedrale. Ausweislich der nachfolgenden Beweisfotos habe ich mir die Freiheit genommen, mit dem Pferd in den ehemaligen Bischofssitz einzureiten. Seit dem Bischof von Speyer Walram von Veldenz dürfte das nach 700 Jahren eine Premiere gewesen sein. Aber der Heilige Vater wird wohl den Antrag eines Lutheraners nicht ernst nehmen. Wieder ein entscheidender Nachteil, nicht Mitglied einer Weltkirche zu sein.
Die Beiden brachten mich dann zum ausgebauten Beginn des von dort startenden gemeinsamen Jakobsweges.
Der Staat baut eine alte Bahntrasse komfortabel zum Pilgerweg aus. Allerdings gerade jetzt. Munter trabend standen wir plötzlich und unerwartet vor einem Bautrupp mit Maschinen, die die Trasse so perfekt frequentieren, dass selbst ein Fußgänger nicht weiterkommt. Umweg reiten? Keine Chance, kein Durchkommen. Also ca. 5 km wieder kehrt. Scheibenkleister in der Hitze einer jetzt schon erbarmungslos stechenden Sonne. Und dann das spinnende Komootprogramm, und dann die Gedanken bei dem armen Johannes. Also zurück nach Bazas und den heiligen St. Thomas nebst Klein von Breit um Hilfe bitten. Diese wurde gewährt mittels eines Pferdetransfers, weil das Hindernis der Sperrung des Jakobsweges sich bis Captieux mehrfach wiederholte.
Eine Pilgerherberge mit Gutshof und sehr charmanter Besitzerin, sie ritt gerade herrschaftlich grüßend vorbei, gewährt uns heute Nacht Ruhe, Strom und Wasser.
Die Kampfziege, die neben dem R4 wohnt, ist nicht begeistert.
