das schloss Unteres TorBurgwarthausOberes TorBlideZwingeranlageRittersaalZisterneKapellePalasgebäude
 

1Unteres Tor

Das ursprünglich zweite von sechs schweren Toren. Der "Alte Burgweg", heute Fußweg, führt wahrscheinlich schon seit der Römerzeit (4. Jahrhundert) strategisch richtig von der kleinen Marienkapelle im Tal linksseitig (ungeschützte Körperseite des bewaffneten Mannes) zum Schloß.

 

2Burgwarthaus

An der äußeren Ringmauer des Schloßes, angelehnter Sitz des Burgwartes. Vom Hof führt ein unterirdischer Verbindungsschacht (Geheimgang) nach Thalveldenz.

 

3Oberes Tor

Schloss Veldenz - Oberes Tor

Stark befestigte Torburg mit Aussichtsturm. Das Tor trennt die Hauptburg von der sog. Hinterburg. Diese, geschützt durch einen eindrucksvollen Halsgraben, befand sich mit umfangreichen Ökonomiegebäuden an der Stelle, die heute von drei Holzhäusern für Jugendfreizeiten genutzt wird. Unmittelbar vor dem schweren Turm schützte ein sechs Meter tiefer Graben, heute aufgefüllt, das Bollwerk. Rechts vom Tor erhebt sich eine Feuerbastion, wohl 17. Jhdt. Das Tor wurde durch ein eindrucksvolles Fallgatter, in der Dimension eines Stadttores, gesichert. Hinter dem massiven Eichentor links in den Felsen eingeschlagen die Wächterstube, von der aus bis Juli 1680 das Schloß sicher bewacht wurde. Nach dem Durchgang ist das vierte Tor, ebenfalls gesichert durch ein Fallgatter mit Pechschacht, gut zu erkennen. Von der Turmburg ist das erste Geschoss erhalten. Der heute sichtbare Fels war ummantelt und gekrönt durch einen sehr hohen stolzen Turm. Wahrscheinliche Entstehung nach vorrübergehender Teilung der Grafschaft im 14. Jhdt.

 

4Blide

Linker Hand von der ehem. überwölbten Durchfahrt steht seit 2001 die Blide. Das "teuflische Werkzeug" wurde, initiiert durch den Fund zweier Blidenkugeln, getreu nach den Plänen von Eugène Viollet-le-Duc durch die Mittelaltertruppe "Compagnie du Ravin" aus Sedan rekonstruiert. Traditionell anlässlich des "Tages des Offenen Denkmals" schleudert die Maschine Wassermelonen fast 300 Meter weit. 

Weitere Informationen bezüglich der Blide finden Sie hier.

 

5Zwingeranlage

Unterhalb der Torburg befindet sich der alte mittelalterliche Burgeingang, später zusätzlich gesichert durch eine Zwingeranlage. Vor dem schweren Turm, in der eine Kanone mit Schlüsselscharte stand, erhebt sich talseitig ein Holzpavillion in den Resten eines Rundturmes. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV hatte 1847 mit seiner Gattin Elisabeth Ludovika von Bayern den Besuch angekündigt. Die Wittelsbacher führten als Nachkommen der Erbgräfin Anna von Veldenz seit 1409 den blauen "Veldenzer Löwen" in ihrem Wappen und die preußischen Könige bis Kaiser Wilhelm II den Titel "Graf von Veldenz". Der "Elisabethentempel" wartet bis heute auf die königlichen Herrschaften, die ihre Reise wegen politischer Unruhen in Berlin abbrechen mussten. Rechter Hand vom Zwingergebäude befindet sich in einem Loch der Wehrmauer eine Felskammer, in welcher in den Zwanzigern des vorherigen Jahrhunderts das Schlossgespenst, ein im Mittelalter lebendig eingemauerter "ewiger Wächter", aufgefunden und in einem gläsernen Schneewittchensarg gezeigt wird. "Hillebock" verlässt zuverlässig bei Vollmond zu Mitternacht den Sarg, um zur Kapelle und der Wundertätigen Madonna zu geistern. Der Zwinger schützt den alten Zugang zur Burg mittels ehem. dreier Tore, einem äußeren Torbogen, Zwingerraum mit halbrundem Tonnengewölbe und Gußloch.

 

6Rittersaal

Schloss Veldenz - Rittersaal

Auf einem größeren Keller mit rundbogigem Tonnengewölbe, heute als Speisesaal und Küche für Jugendfreizeiten genutzt, erhebt sich der "Rittersaal". Das 1897 rekonstruierte eindrucksvolle Satteldach birgt den bis heute für die Familie genutzten Saal. Ein großer Kamin, Eichentische, Truhen, Radleuchter, Ritterrüstungen und der Wandteppich "Kaiser Heinrichs Romfahrt" vermitteln ein mittelalterliches Ambiente. Ausgestellt sind original Fundstücke von Münzen bis zur Kanone. Eine "Ahnengalerie" zeigt die Wittelsbacher Fürsten des Fürstentums Pfalz-Veldenz: Ruprecht "Der Veldenzer", Georg Johannes "Der Scharfsinnige", Georg Gustav und Leopold Ludwig "Der Letzte", weitere Verwandschaft König Ruprecht von Pfalz, Herzog Stefan von Zweibrücken-Veldenz, Herzog Ludwig "Der Schwarze", die evangelischen Herzöge Ludwig II und Wolfgang.

 

7Zisterne

Nach der Sage handelt es sich bei der ca. 10 Meter tiefen Zisterne um den "Brunnen", in welchen die Mutter des Mädchens den "Ring der Treue" warf. Das Geschenk des jungen Grafensohnes von Veldenz an das geliebte Mädchen verband dieses in ewiger Liebe und Treue, gegen alle Versuche der Mutter.

Die Reste des weiter im Hof befindlichen Rundturmes stammen wahrscheinlich von dem Neubau des Vogtes von Hunolstein, seinem Burgsitz zu Veldenz von 1288.  

 

8Kapelle & Gerichtshaus

Durch ein halbrundes Tonnengewölbe mit dem Burghof verbunden gelangt man in das Untergeschoss der ehem. Kapelle und dem "Folterkeller". Bereits im 13. Jhdt. schreibt der Abt Caesarius von Heisterbach von einer wundertätigen hölzernen Madonna mit Kind in der Schlosskapelle von Veldenz. Die Familie hat heute in einer Nische anstelle der verlorengegangenen Mutter Gottes die Skulptur einer Künstlerin aus Echternach aufgestellt. Von der nach Osten ausgerichteten Kapelle mit einem noch vorhandenen Säulenstumpf gelangt man in den Keller des Gerichtsgebäudes. Nach einer dendrochronologischen Untersuchung stammt das "Gerichtsgebäude" aus dem zweiten Quartel des 14. Jhdt., erbaut unter Graf Georg von Veldenz. Das Gebäude barg "Aula Episcopales" der Lehnsherren der Grafen, der Bischöfe von Verdun. Im 15 Jhdt. fand hier sogar die (vergebliche) Wahl eines Trierer Kurfürsten statt. Zu Begin der Neuzeit diente der Keller der Justiz zur Erpressung von Geständnissen und der Aburteilung von Verbrechern. Diese wurden in dem noch vorhandenen Felsenverlies bis zur Zuführung ihrer (gerechten) Strafe festgehalten. Vom Schloß aus ist gut die Hinrichtungsstätte mit dem damaligen "Dreibein" (Galgen) und der Ort der Verbrennung auf dem Berg bei der Keltenmauer zu sehen.

 

9Ehem. Palasgebäude

Auf dem vorderen Teil des Felsrückens, Grauwacke (Schiefer) befinden sich heute die Überreste des mächtigen Palasgebäudes, der Wohnung der Grafenfamilie. In den Ruinen eines römischen Gebäudes des vierten Jhdt. erhob sich an der sichersten Stelle der Burg, geschützt durch sechs schwere Tore der Palas. Nach Funden waren die Wohnräume (relativ) komfortabel mit Kachelöfen ausgestattet. Die erst 1916 zusammengestürzte Nordmauer gab eine Münze des römischen Unterkaisers Decentius frei. Im Arspränschluß an das Palasgebäude soll dich der ursprüngliche viereckige Bergfried, die letzte Verteidigung befunden haben. Heute befindet sich dort ein Wohngebäude mit Terrasse der Familie des Schlossherren.

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