Irgendwie irgendwann musste es passieren. Heute Mittag war es soweit.
Die Wahl des jeweiligen Weges zum Ziel der am folgenden Tag geplanten Etappe ist abends immer wichtiger Gegenstand der Generalstabsplanung bei Thomas. Dieser wiederum hat auf Grundlage der von Lukas erstellten Planung treffsicher im Bereich von 20 bis 30 km Ziele ausgemacht, die in Diskussionsforen Beifall finden. Nun wird das Wanderprogramm Komoot entsprechend gefüttert: Mountainbikewege.
Für La Coquille wurde eine Santi-Luxus-Super-Tour entwickelt, ganz individuell. Wir wollten unter allen Umständen die N21 meiden. Der geplante Umweg sollte über Feldwege und sog. Katastrophen-Trials führen. Das Desaster trat exakt eine Wegestunde hinter Chalus ein. Santi war gut drauf. Ich probierte jetzt einen neuen Modus aus und ließ Santi nach jeweils vielleicht einer Stunde oder nach kräftezehrendem Bergaufstieg erstmal eine Zigarrettenpause lang grasen und informierte mich per Handy, wo wir denn überhaupt seien. Bei Chalus gedachte ich natürlich meinem Jugendhelden Richard Lionheart, (Sonntags Nachmittag Fernsehen „Ivanhoe“). Der belagerte die Burg und inspizierte persönlich deren Befestigungen. Seine Neugierde wurde von einem vergifteten Armbrustbolzen gestoppt.
Und dann meinte die Komoottante plötzlich, ich sei falsch. Um es kurz zu machen, das Programm zeigte einen Weg auf, der nicht (mehr) existierte. Dies herauszufinden kostete mich allerdings auf bzw. hinter einer schnell befahrenen Kreuzung so viel Zeit und Nerven, dass ich den Telefonjoker zog und die restlichen Kilometer im Transporter verbringen musste/durfte.
Nach einem vorzüglichen Mahl auf dem traumhaften Minicamping eines holländischen Ehepaares, romantisch über einem See gelegen, werde ich jetzt rübergehen, die Flasche „Schloß Veldenz“ übergeben und nach einem Tipp fragen für den Ersatz der Wasserpumpe in unserem Camper, damit der Kaffee morgens wieder da ist.
