Der Wochentag ist weniger als marginal. Wenn wir um sieben aufstehen, erst Saint Thomas um den Kaffee zu bereiten, dann Andreas, um sein Bett abzubauen, damit wir dort frühstücken können, dann ich, um kontrollieren zu können, ob das Frühstück auch vollständig ist (gelegentlich fehlen Eier), dann ist die Wettervorhersage von Andreas entscheidend für den Grad der Hochstimmung. Ob wir jetzt Sonntag oder Arbeiterfeiertag oder Kriegsende haben ist einerlei, weil der Tagesrhythmus hier im südlichen Mittelfrankreich äußerlich kein Deut voneinander abweicht. So habe ich heute auf dem Ritt von Feyte nach Le Bourgeois wiederum nicht mehr als 5 Frauen, 3 Männer, 8 Pferde, Millionen Kühe und Schafe und 2 Traktoren gesehen, 8 Hunde und 2 Esel (gehört), 1 Pfau, 2 Pilger. Das wars. Santi und ich über sieben Stunden praktisch für uns und einer Horde von Bremsen oder sonstigen Plagegeistern in der letzten Stunde.

Die Route war auf Thomas’ Vorschlag von Mountainbike auf Wanderer umgestellt worden. Meine Bedenken, unüberwindliche Stufen oder Metallstege passieren zu müssen, zerstoben in einem herrlichen Reitertag.

Wunderbare Wege, einsam nur für uns zwei, kleinere Anforderungen, wie sehr niedrig hängende Baumäste im Trab, damit es nicht zu schön wurde und dann kurz vor Le Bourg: Ich traf auf ihn persönlich. Mitten in einem leicht gebirgigen dichten Wald „stürmen“ Santi und ich im leichten Jogging um einen Kurve und stehen unmittelbar vor einem Plastik-Wasserkanister mit stolzer Burgruine!

Im Halsgraben standesgemäß nach unten zum (ehem.) Tor geritten, schwieriger verfallener Burgweg, entdecke ich die Ruinen einer verwunschenen zugewachsenen Kapelle.

Und drinnen vor den Resten des Altares kniet Ritter Parzival, Sohn der Herzeloide, tief versunken in der Bitte an Gott, er möge endlich den Heiligen Gral finden. Ich wollte nicht stören, Santi drängte zum saftigen Gras, indes ich bin mir sicher, dass wir in dieser bewegenden Frage Mitte Juni, so Gott will, entscheidend weiterkommen werden.

Die Auswahl der Herberge in Le Bourg gegenüber der alten Brücke, einfach formidable.

Jetzt gibts Gutes vom Grill und ausnahmsweise Bordeaux auf diesen stahlblauen, wolkenlosen Himmel mit gefühlt immer noch 20 Grad in der Sonne.

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