Thomas’ Reiterhof hier in Jeansannes hatten Santi und ich recht wohlerhalten nach 24 km endlich mal ereignislosen Rittes erreicht. Da uns die Route über meist geteerte kleine Wege und Straßen führte, war ein beschauliches Fortkommen angesagt. Santis Schritt ist der eines Quarterhorses, einfach Meile nach Meile. Wenn dann Wiese kam freute sie sich schon auf einen gepflegten Trab. Einmal wollte ich es wissen und habe sie – nicht lange – zum Galopp überredet. Das Tier läuft traumhaft. Natürlich sind ihre Eigenheiten zu beachten.

Bei Wegkreuzungen möchte sie entscheiden, wohin. Inzwischen erzähle ich ihr schon 20 Meter vorher, dass ich ganz gerne entscheiden würde, und markiere das schon rechtzeitig mit entsprechendem Schenkeldruck und Gewichtsverlagerung. Und dann der entscheidende Moment: „Santi rrrechts!“ Ihr glaubt es nicht, im engagierten Trab lenkt sie tatsächlich rechts ein. Die erste Frau, die auf Druck richtig reagiert.

Es wird Zeit von Andreas’ Vampirerlebnis zu berichten. Nach dem bereits erwähnten Friedhof mit den offenen Gräbern sagte er uns, er habe Schaudern verspürt und er bekomme jetzt noch Gänsehaut bei dem Gedanken an diesen unheimlichen Ort – den Friedhof des Grauens. Thomas und ich dachten, er habe das Erlebnis inzwischen verarbeitet. Hunnigepiff! Gestern kam er und berichtete erregt, er habe einen Friedhof entdeckt mit Gewächshäusern! Ja, mitten auf dem Todesanger!

Beweisfoto:

Diese holländisch anmutenden Häuschen mit Kreuzen auf dem First (sic!) schmücken jetzt hier den neuen Ausdruck der Totenruhe. Christa hätte Ihre Freude auf dem Hauptfriedhof – ich nicht!

Isabell und Gilles haben hier ihren Reiterhof dieses Jahr eingestellt. Thomas konnte seinen Charme einsetzen und wir durften bleiben. Eben hatte er sich noch Santi angeschaut, auch seine Hufeisen. Er lobte die Stollen, die Paul in Veldenz verpasst hatte. Die mit den 4 Stollen/Stiften. Bei 30 km am Tag könnten die Eisen noch zwei Wochen halten. Er schmierte die Hufe mit einem Olivenwachs ein und gab Andreas eine Portion mit. Auch der eine Riss im Huf sei nicht wichtig. Ein super Pferd. Wir unterhielten uns noch über die Appaloosa-Pferde in Chatembron, die mit den vielen Preisen ausgezeichnet wurden, auch Quarters, aber eben ganz anders und viel komplizierter in der Praxis. Heike war für unser Projekt entscheidend.

Nach dem Aperitif in der großen Halle, untermalt von eigener Musik der beiden, nach einer anschließenden schwierigen Diskussion über die Theodizee-Frage im Wohnwagen, die Thomas forderte, nach einer wunderbaren elsässischen Choucroute, die Thomas nochmals forderte, geht langsam die Sonne unter und es wird kühl bis kalt.

Andreas wird seinen Schlafsack, einer Zwangsjacke gleich einsetzen müssen. Den Reißverschluss des meinigen hatte er noch rechtzeitig repariert.

Beschlossen wurde am Tag der Arbeit nicht zu ruhen, sondern morgen das gute Wetter auszunutzen und die geplanten 33 km auch zu meistern. Santi freut sich schon.

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