Das ist schon etwas unheimlich: seit Frankreich nur schönes Wetter, kalte Nächte, kühle sonnige Morgen und ab Mittag, so heute, schon richtig warm. Von Étourvy bis hier nach Tissey sind es wieder ambitionierte 29 km. Da selbst der TGV Paris-Lyon Santi nicht aus der Ruhe bringt, verliere ich langsam aber sicher die Sorge ein von rechts oben anheulender Stuka könnte das Pferd auf der D82 in eines dieser kleinen meist von jungen Französinnen hinter dem Steuer klebenden P, C oder R Pummelautos gedrängt werden. So zwischen 9 Uhr morgens und 12 Uhr mittags herrscht auf den Landstraßen der meiste Verkehr. Alle 10 bis 20 Minuten werden wohl die lieben Kleinen chauffiert und die Supermärkte heimgesucht. Bei dieser Gelegenheit darf ich mein Erstaunen über diese Landstriche äußern: Die Felder absolut perfekt bestellt mit Raps, Weizen, Wein und das alles auf mehr als steinigem Kalkboden. Die Wege machen den Pferdehufen keine besondere Freude. Die ärmlichen, teils aussterbenden Dörfer sind, wie zum Trotz, sauber, die Rasen immer frisch gemäht. Ich schäme mich fast über meine Vorstellungen vom französische Schlendrian.

So, jetzt sind wir im Herzogtum Burgund und nur noch 100 km von Vézelay entfernt.

Fast hätte ich über mein erstes Rendezvous mit der städtischen Polizei in Tonnerre vergessen zu berichten. Wieder ein wunderschönes Städtchen. Deshalb musste auch ein Pilgerstempel in meinen Pass! Aber schon wieder dieser Verkehr. Der mir immer wieder durch Handzeichen geäußerten Sympathie der Leute entsprechend, der StVO folgend, verlasse ich jetzt nach dem Absitzen den Trottoir und führe sehr selbstbewusst Santi auf der rechten Fahrbahn durch die Altstadtsträßchen, frage hin und wieder, wo die Mairie sei und verursache wahrscheinlich kilometerlange Staus. Die wiederum nehme ich nicht wahr, da ich nicht zurück schaue, sondern immer nur nach vorn. So stehe ich dann auf dem Parkplatz vor dem Amtsgebäude und überlege, wie ich mit de unruhigen Santi an der Rechten wohl an meinen Stempel komme. Zwei martialisch ausstaffierte Polizisten wurden kurzerhand verpflichtet/gebeten, mir das Dokument abstempeln zu lassen. Innerhalb zweier Minuten hatte ich was ich wollte und ein freundliches „Bonne Route“.

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