Traumhaft, kein Albtraum. Wunderbar, dass Farey und Manuel selbstsicher, unglaublich, einfach vorreiten. Ich bin zu 50% von der Verantwortung für Santis Pferdeverhalten entlastet. Das auch bei einem Anstieg in (hier nicht mehr vermuteten) Bergen, die im Pilgerführer als beachtenswert beschrieben werden. Hufschmied Paul wird sich (nur virtuell) die Haar raufen, aber wir sind kilometerlang auf Teerpflaster engagiert getrabt. Dann ging es ab in die Berge, auch da wieder Trab. Santi machte alles, um ihrer neuen Bekanntschaft zu folgen, mehr noch, den ehemaligen Hengst zu überholen. Inzwischen, nach mehr als 2000 km mit diesem Pferd täglich zusammen, bin auch ich nicht mehr so empfindlich. Was der Andalusier, ohne Eier, kann, das kann eine Quarter-Stute schon lange! Ziemlich schweißig haben wir beide dann den Gipfel O Cebreiro erreicht. Andreas und JP haben hier in diesem unvorstellbar schönen Dörfchen eine Koppel für die Pferde, für uns einen unvergleichlichen Stellplatz und Manuel eine passende Herberge für 5 Teuros gefunden.

Jetzt kein Bericht mehr, schaut Euch einfach die Bilder an. Meistens vom Pferderücken im Schritt geschossen, deshalb absolut authentisch:

Eben hatte ich noch Gelegenheit, die kleine, im Inneren wieder prächtige Kapelle zu besuchen, inkl. Reliquien. Vorne links befindet sich in Englisch ein Pilgergebet. Aus meiner einfachen Sicht möchte ich gerne unsere Pilgerreise unter dieses Gebet stellen:

„Obwohl ich auf allen Straßen gereist bin,
Überquerte Berge und Täler von Ost bis West.
Wenn ich die Freiheit nicht entdeckt hätte, selbst zu sein,
Bin ich nirgends angekommen.

Obwohl ich alle meine Besitztümer geteilt hätte
Mit Menschen anderer Sprachen und Kulturen,
Freundschaft mit Pilgern von tausend Wegen gemacht hätte
Oder gemeinsam Herberge geteilt hätte mit Heiligen und Fürsten,
Wenn ich nicht in der Lage bin, meinem Nachbarn morgen zu verzeihen,
Bin ich nirgends angekommen.

Obwohl ich meinen Rucksack von Anfang bis Ende getragen hätte
Und auf jeden Pilger, der Ermutigung brauchte gewartet hätte
Oder mein Bett einem anderen gegeben hätte, der später ankam
Meine Flasche Wasser geschenkt hätte im Austausch für nichts,
Wenn ich nicht in der Lage bin, bei Rückkehr in meine Heimat und Arbeit
Brüderlichkeit, Glück, Frieden und Einheit zu schaffen,
Bin ich nirgends angekommen.

Obwohl ich jeden Tag Nahrung und Wasser gehabt hätte,
Und ein Dach und Dusche jeden Abend genossen hätte,
Oder meine Verletzungen gut geheilt wären,
Wenn ich nicht in dem alles die Liebe zu Gott entdeckt hätte,
Bin ich nirgends angekommen.

Obwohl ich alle die Denkmäler gesehen hätte
Und die schönsten Sonnenuntergänge betrachtet hätte,
Obwohl ich eine Begrüßung in jeder Sprache gelernt hätte,
Oder das saubere Wasser aus jedem Brunnen geschmeckt hätte
Und wenn ich noch nicht entdeckt hätte, wer der Erfinder
Von so viel freier Schönheit und so viel Ruhe ist,
Bin ich nirgends angekommen.

Wenn ich von heute nicht weiter deine Wege laufe
Und suche und lebe nach dem, was ich gelernt habe,
Wenn ich ab heute nicht in jedem Menschen sehe
Freund oder Feind als mein Begleiter auf dem Weg,
Wenn ich ab heute Gott nicht erkenne,
Der Gott von Jesus von Nazareth, als der einzige Gott meines Lebens,
Bin ich nirgends angekommen.“

Fraydino

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