DAW: Der absolute Wahnsinn. DST: Der schwerste Tag. Absolut letzte Rille. Das Cruz de Ferro zu erreichen war ein Kinderspiel im Vergleich, was dann kam. Also wir näherten uns diesem Symbol des Jakosbweges. Ich verharrte mit Santi, weil es mich berührte, auch wenn ich keinen Stein zum Ablegen meiner inneren Lasten mitgenommen hatte. Da war Manuel mit Farey schon dabei den heiligen Steinberg zu erklimmen – und Santi hinter ihrem neuen Freund, ohne zu fragen. Mein Kreuzzeichen endete darin, die Zügel festzuhalten, was rein garnichts nutzte. Ruckzuck waren beide Pferde auf dem Steinhaufen und stellten sich stolz der Presse.

Ganz harmlos begann der Abstieg von Cruz de Hierro nach Ponferrada, wie wir dachten.
Die Pilgerführer schreiben nur von „3 km“ bergab nach Moliaseca, verschwiegen aber die Qualität dieses Weges. Gewohnt mal 1.000 Meter rückwärts sitzend, dem Pferd gut zusprechend steil bergab um scharfkantige Wacker zu jonglieren ist ja in Ordnung, aber das hier nicht mehr.

Auch Manuel stieg ab. Dann schickte er seinen Andalusier frei vor, nahm Santi und zirkelte den steilen Weg hinunter. Ich versuchte zu folgen. In spitzen Mittelalterstiefeln. Vorsichtshalber den Reiterhelm in der Rechten versuchte ich den zehn Beinen zu folgen. Umsonst, bei jedem Mekelschrittchen hatte ich Sorge, umzuknicken oder abzurutschen. Die beiden Pferde und Manuel entfernten sich immer mehr. Gut, dass wir alleine diese Tortur bestanden, denn, peinlich, peinlich, nach der nächsten Felsbiegung stand Santi vor mir. Sie hatte mich gesucht, was Manuel lachend berichtete. Nutzt nichts, der Weg nach Molinaseca musste per pedes Apostolorum heruntergebetet werden.

Wunderbare Erlösung. Der Pferdetransporter stand schon von Andreas bereit, was Manuel und mich nicht hinderte, Gottes Fügung, was hätte da alles passieren können, vor dem Einritt mit einem großen Glass Cerveza zu begießen. Und dann kam der Bauer mit einem Eimer frischer Kirschen:

Und dann erfuhren wir von Andreas und JP, dass die Suche nach einer Unterkunft für zwei Pferde und uns immer schwieriger wird. Stundenlang muss auf Spanisch herumpalavert werden, weil hier niemand wenigstens diese Einfachsprache Englisch kann. Schantall, die charmante Übersetzerin von Andreas, hilft zwar, aber nur begrenzt.
Gerade eben ist Manuel mit JP losgefahren. Manuel hat sich anerboten für die nächsten 30 km eine Unterkunft für Pferde und Equipage suchen zu helfen.

Im Übrigen versage ich mich eines weiteren Berichtes, es reicht für heute. Schaut euch stattdessen ein paar Snapshots vom Pferderücken an:

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