Das Frühstück in Zubiri war heute in der Früh zwar nicht von der gewohnten FJ-Qualität, dafür von lauter Rockmusik untermalt und ziemlich lustig. Santi hatte eine komfortable Koppel unweit der „Tollwutbrücke“ von einem sehr freundlichen baskischen Pferdefreund bekommen. Wir nahmen mit einem öffentlichen Parkplatz vorlieb, da FJ nach netter Diskussion mit Polizistin letztere davon überzeugte, dass unsere Equipage rein garnichts mit dem (verbotenen) bösen Campen zu tun habe. Strom hin, Toiletten her – auch so haben wir gut geschlafen.

Bei der Tollwutbrücke machte Andreas wie immer perfekt Santi bereit und es kann losgehen. Nicht ohne Millionen von begeisterten Pilgerinnen mit Handyfotos, „May I take a picture of this lovely horse …“ wird mir eine ganze Menge Tantiemen einbringen!
Der Weg durch’s Tal nach Pamplona wurde unerwartet schwierig. Über Kilometer nur einsfünfzig breit immer an den Berghängen entlang, meist sehr steinig und dazu noch zugewachsen von dornenbewehrten Büschen. Santi balancierte gekonnt, achtete aber nie auf die nach zwei Metern zugewachsene Höhe. Mehrfach musste ich mich handfest an Heikes Warnung erinnern, niemals ohne Helm zu reiten – und bumm kracht schon wieder ein armdicker querwachsender Zweig gegen den Helm, worauf ich mich mit beiden Händen an Santis Hals klammernd versuche sie vom lustigen Traben abzuhalten, „Easy, Santi“, weil der auf die Nase geschlagene Helm mich erblindet, am Pferdehals hängend keine Ahnung habe, wie und wo es hingeht und mangels Zügelgewalt mein Schicksal dem munteren Pferd überlassen muss. Sobald ich meine, diese zugewachsene Passage sei gemeistert und wage, den Kopf vom Pferdehals aufzuheben, um mal zu sehen, was überhaupt los ist, bumm bekommt der Helm einen weiteren Schlag ab. Klar, irgendwann schlendert Santi um mir eine Atempause zu gönnen, aber auch nur dann, wenn ein überraschter Pilger den Weg versperrt, weil er nicht ausweichen kann. Sobald das Gestrüpp sich lichtet sind wir beide stolz auf die Heldentaten und Santi steuert mit Macht eine saftige Wiese an. Mein Mantel hat weitere Kriegsverletzungen erlitten, hoffentlich hält das gute Stück noch 700 km durch.
Pamplona ist riesig und hat auch am heutigen Samstag viel Verkehr. Wir beide schenken uns das. Die Jungs bringen uns direkt zu dem von FJ gefundenen Reiterhof am Stadtrand.

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