Die ganze Nacht nur Regen. Verstärkt durch das Dach des Campers. Gestern Abend hatte ich zum Essen in das kleine Restaurant eingeladen. Nicht zu fassen, dass es auf einem Campingplatz eine solch vorzügliche Küche gibt. FJ und ich haben ein leckeres Lammgericht mit Rotwein genossen, Champignonsuppe vor und Eis bzw. Pudding danach. Andreas, natürlich, ein halbes Rind. Ein wunderbarer Abend in eigenem Ambiente eines Campingplatzes. Ich lerne tagtäglich dazu und kann FJ immer mehr verstehen, wenn er von seinen Erlebnissen auf seinen Reisen mit der rollenden Villa schwärmt.

In meinem tiefsten Inneren dachte/hoffte ich eigentlich, die Reifeprüfung des Pilgerzuges mit der Überquerung des Passes von St.-Jean-Pied-de-Port in das schwarz-katholische Roncesvalles in Spanien für mich und Santi geschafft zu haben. So ganz stimmt das aber nicht, denn der heutige Weg in das Brückendorf Zubiri hatte es absolut in sich.
Zunächst änderte sich signifikant die Bauweise der Kirchen und Kapellen. Das sind alles kleine Burgen, romanisch, wehrhaft, düster abweisend.

Die letzten Kilometer waren die letzten, weil sogar Santi bei einer rutschigen, abschüssigen, gerölligen, scharfsteinigen, schlicht abenteuerlichen Weg-, besser Bachstrecke einfach stehenblieb. Die Stute hatte bis dahin völlig selbstständig mit losen Zügeln Meter für Meter artistisch gemeistert, jetzt aber war Schluss mit lustig. Das Problem: Schon beim Absteigen auf der schiefen Ebene rutschte ich mit meinen profillosen Reiterstiefeln ab, hielt mich in meiner Not an Santi fest, vermied damit eine Vollkörperlandung im Dreck und: Santi steht wie eine Eins! Junge, Junge, gerade noch jut jejangen. Dann Zentimeter für Zentimeter mich selbst nach unten jongliert, Santi, mir völlig zu Unrecht voll vertrauend mit vier Beinen ganz langsam am Zügel nachfolgend wurde auch diese Alptraumpassage gemeistert. Jetzt fällt mir auf, dass ich meinem Herrn da oben noch danken muss. Habe ich in der Hektik doch tatsächlich vergessen, wird heute Abend noch nachgeholt. Meine Pilgerbrüder von der Jakobusbruderschaft Trier werden die Steilstrecke im Regen runter nach Zubiri nachempfinden können. So wie eine charmante Pilgerin aus Bayern, die mir an der Brücke einen kleinen wunderbaren Kommentar überließ – natürlich zu Santi.

Auch FJ hat heute seine Abenteuer zu meistern, technischer Natur. Das High-Tech Superluxus 10m Wohnmobil weigerte sich nachhaltig, seinen Strom für Lichter, Blinker, Bremsen etc. meinem dummen, profanen lächerlichen Campinganhänger zu übermitteln. Adapter und und und ist alles vorhanden, funktionierte bis zu diesem herrschaftlichen Gerät auch einwandfrei, jetzt aber einfach: no. Die Technik des Wohnmobils nahm also den – natürlich aussichtslosen – Kampf mit FJ auf. Ergebnis ist, dass der Fehler im Campinganhänger zu suchen ist. Der hat aber immer funktioniert. Wunder über Wunder.

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