Die Stele von Gibraltar sieht aus wie ein baskischer Grabstein und heißt eigentlich „Chibaltarem“ – zusammentreffen. Drei Pilgerwege vereinigen sich hier kurz vor Saint-Jean-Pied-de-Port, die Via Lemovivensis, die wir gegangen sind, die Via Podiensis und die Via Tourensis.

Interessanter ist der anschließende Weg, der vor mir von einem Pilgerpaar erstiegen wird. So eine abschüssige, bei Regen absolut unpassierbare felsige „Straße“ haben Santi und ich noch nie erlebt. Aber die Sonne lachte plötzlich und mein Pferd stieg unbeeindruckt „Merkelschrittchen“ auf „Merkelschrittchen“ bestimmt 1.000 Meter. Natürlich maß ich den Abstand zum Pilgerpaar, das sich da hochquälte. Am Gipfelkreuz hätten wir sie beinahe gehabt. Und ich bin beschämt, seit meinem Versprechen in der Kathedrale von Limoges doch wieder sportlich zu denken. Nie wieder auf Kosten von Santi!
Und warum das Ganze? Oben angekommen wurde mir – trotz Michaels Cola-Medizin – schwindelig bei dem Blick in die Täler und mitten in die „Alpenüberquerung“ (Terminus technicus von Andreas, der es nicht erwarten kann) die der liebe Gott uns bescheren wird. Dies schon in den nächsten Tagen, ohne ein Entrinnen!
Und wer glaubte, dieser Aufstieg sei genug, irrt, weil es ähnlich wieder runter ging, Merkel ... Zwei deutsche Lehrerinnen, wohl nach dem Aussehen, erkundigten sich nach dem armen Pferd. Ich konnte die Damen mit dem Hinweis auf unsere pferdegerechte Equipage beruhigen.
Das nachfolgende Foto dokumentiert den entspannten, nahezu glücklichen Gemüts-Zustand von Pferd und Reiter bei der mittäglichen Ruhepause um 12 Uhr, bei Euch 13 Uhr.

In Saint-Jean-le-Vieux stieß ich zum ersten Mal auf Erinnerungen an meinen Orden. Aphat Hospitale einer mit seiner kleinen romanisch-romantischen Kapelle an den Ordre des Chevaliers de Saint Jean de Jerusalem und seinem unstrittig segensreichen Tun seit 1099.

Fast übersehen hatte ich aber ein unscheinbares Kreuz auf einer Säule oben auf der Anhöhe.

Karl der Große himself hatte hier eine Erinnerung für den Helden Roland für dessen Heldentod 778 geschaffen. Jetzt kommen wir Jakobus dem Maurentöter schon ziemlich nahe. Also deshalb auch das Johanniterhospiz an dieser Stelle.

Und jetzt Saint-Jean-Pied-de-Port.
Kaum fassbar, was das für uns bedeutet. Erst Vézelay erreicht und jetzt am Tor der größten Pilgerbewegung des Mittelalters. Und wir mitten drin. Ich persönlich weiß gar nicht, wie ich dem da oben überhaupt danken kann. Am besten schweige ich einfach und versuche das heute Abend mit ihm persönlich abzusprechen ...

Der von FJ ausgesuchte Campingplatz ist mit Swimmingpool, beheizt, luxuriös; Santi hat bei einem freundlichen Basken in der Nachbarschaft ebenfalls eine gute Unterkunft. Warum der Baske was gegen M. Macron hat und sich für Fr. Merkel begeistert, ist mir unerfindlich. Aber egal, er hat seine Bestechungsflasche „Schloß Veldenz“ Wein verdient.

Kleiner Zusatz: Unterwegs überholt uns vorsichtig ein Geländewagen mit älterem Ehepaar, wendet, hält neben uns und fragt irgendwas. Ich sage nur „Allemagne“, Trier kennt
kein Mensch, und „Saint Jacques“ und „Compostelle“. Lebhafte fröhliche Reaktion der beiden: „Oh lala, ce cheval est Santi!“ Keine Ahnung, woher die Information stammt.

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