Der Abend im Hause der Renaudins: Herzliche Einladung mit Hilfe des Handyübersetzers in das wunderbare Farmhaus. Wie man es sich vorstellt. Großer offener Living, Kachelofen, 200 Jahre alte Uhr, Wahnsinnsblick auf die supergrünen Weiden, Holzgalerie, Küche integriert, großer Esstisch mitten drin.

Die polyglotte Unterhaltung, wir kaum Französisch, er rein, dafür fixer Bediener seines Handytranslators. Andreas verstand garnichts, bis er – klammheimlich – an seinem Handy einen automatischen Übersetzer gefunden hatte, der ihm stante pede all das, was wir gerade radebrechten locker auf seinem Käschtle in bestem Deutsch und Französisch offenbarte. Gesagt hat er uns das erst später. Thomas nächstenliebenden Teilübersetzungen ließ der Mensch innerlich grinsend über sich ergehen. Weißwein, Rotwein und entsprechende Kommentare rundeten den Abend ab. Aber auch hier, die Stadt Trier ist in Frankreich wohl völlig unbekannt, trotz der großen Garnison. Warum macht sich Trier nicht zur „Rieslingwelthauptstadt“, so wie jedermann Reims mit dem wunderbaren Champagner verbindet (und weniger mit der Krönungskathedrale). Aber hier befasst sich die Bürgerschaft der ältesten Stadt Deutschlands lieber mit irgendwelchen Schamlosigkeiten wie Tankstellen im historischen Alleenring.

Andreas hatte den Morgen richtig vorausgesagt: nass, kalt, windig. Für diesen Tag wollte ich aber Santi und mir eine Tour über mehr als 30 Kilometer zumuten, also sechs Stunden im Sattel und diverse notwendige Pausen. Es kam wie es kommen musste. Nach einer Stunde im kalten Sturm Zwangspause im Schutz eines herrschaftlichen Gutshofes. Wie gut, dass mein Paul den alten Reitermantel in Vézelay nachgewachst hatte, ein unerwartet effektives Ostergeschenk. Gegen Mittag wurde es heller und auch etwas wärmer. Diesmal habe ich eine längere Mittagspause für uns beide eingelegt, von Santi gierig zum Grasen genutzt. In La Chatre hatten Thomas und Andrea aufgrund telefonischer Empfehlung aus Saint-Amand-Montrond eine skurrile, versteckte ehemalige Mühle ausgemacht, die uns heute Nacht sogar ein Appartement bietet. Der reine Luxus.

Andreas ist nach dem Abendessen mit einer Angel verschwunden …

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