Das war der Ausritt in einen der schönsten Frühlingstage - nach Colombey-les-Deux-Églises. Der kühle Nebelhauch über den weiten Mais- und Rappsfeldern, auf den weiten Weiden, löste sich wie von Zauberhand auf und die Sonne, die beim Aufsatteln sich rot im Osten angekündigt hatte, brach durch. Nicht ohne einen kleinen kühlen Wind wie ein Gewürz im stechend blauen Himmel zu belassen. Irgendwie war ich an den Sommermistral an der Côte d’Azur angenehm erinnert.
Santis Allüren bei Wegekreuzungen trickste ich durch schnellere Gangart aus. Allerdings beobachtete sie misstrauisch kilometerweit unseren rechts mitreitenden Schatten. Die Komoottante brauche ich immer seltener, weil: Morgens scheint die Sonne auf die linke Backe, Mittags und Nachmittags auf die Stirn, dann bin ich immer nach Westen unterwegs.
Keine der interessanten kleinen, größtenteils aus dem Mittelalter stammenden altersgrauen Kirchlein lädt zum Verweilen ein, da ausnahmslos geschlossen. Zum Verhältnis Kirche Staat, Kirchensteuer und so will ich lieber den Mund halten. Aber schade ist die Entwicklung zum Atheismus und/oder Islam doch, weil ein so reiches Kulturerbe, wie diese kleinen Kirchen, auch Wegekreuze, ohne Not aufgegeben wird.
Viel zu schnell bin ich in Colombey angekommen. Das ist mit die schönste, gepflegte, mich an unsere Familienurlaube in Südengland erinnernde 400-Seelen Gemeinde bisher. Schon von weitem ist das riesige, überdimensionierte lothringische Kreuz der Gedenkstätte für den großen Europäer Charles de Gaulle, mitten im Land der Johanna von Orleon, auszumachen, unverfehlbar.
Paul hat aus Guindrecourt eine Adresse mitbekommen, die uns – wieder – problemlos einen Stellplatz für die Fahrzeuge mit Strom und eine kleine Koppel beschert.
Das Dörfchen lebt vom Polittourismus, deshalb ein paar kleine Eindrücke:
