Ein paar Kilometer von dem blitzsauberen und wieder kaum frequentierten Campingplatz und der Pferdekoppel entfernt gab es vor ein paar Jahren richtig Ärger. Oder doch nicht? Zu Füssen der eindrucksvollen Burg Clavijo soll König Ramiro von Asturien den Emir Abd ar-Rahman nur mit Unterstützung des plötzlich und unerwartet auf einem Schimmel heranpreschenden Heiligen Jakobus geschlagen haben. Seitdem der „Maurentöter“.

In der von mir ob seiner intelligenten und wissensreichen Beschreibungen des Jakobsweges außerordentlich geschätzten Reihe „outdoor. Der Weg ist das Ziel“ des Stein Verlages vergaloppiert sich der Verfasser allerdings ganz schön. Wo ist das historische Problem der Erfindung des Sieges von 844 mittels Urkundenfälschung? Weil arabisierte Mauren nur angeblich besiegt wurden, von unchristlichen geldgierigen bösen Christen? Die politisierte Geschichte, die der Reconquista im Mittelalter als Instrument diente, sollte nicht als „Volksverdummung“ und „Lügengeschichte“ bezeichnet werden, weil überheblich, den Überzeugungen des mittelalterlichen Menschen nicht angemessen. Und dialektisch gesehen sollten doch die Überzeugungen des Koran und die Eroberung Spaniens gleichauf mit der Zeit gesehen werden und nicht als „finstere mittelalterliche Kriegspropaganda“. Jedenfalls nach meiner unmaßgeblichen Meinung.


Die Kathedrale von Logroño, düster und nur mittels vieler Centstücke zu illuminieren, bietet eine handfeste Überraschung:

 

Einen schwerst gesicherten Michelangelo Buonarroti. Die Kreuzigungsszene zerreißt mein Herz. Vielleicht bin ich etwas zu empfindlich (geworden). Die Pilgermuschel mit dem hilfreichen gelben Pfeil ist nirgendwo zu übersehen.

Logroño nebst Ebro haben wir nunmehr rückschauend bereits passiert. Morgen durchqueren wir La Rioja, nicht ohne auf Ferragut hinzuweisen. Der hinter der Kirche von Navarrete gerade noch zu sehende Hügel ist der Schauplatz des Kampfes unseres Ritters Roland gegen einen leibhaftigen Riesen!

So ein Ruhetag ist doch nicht so einfach zu bewältigen, wenn Mensch und Tier Tag für Tag gewohnt sind um 7 Uhr aufzustehen, Frühstück, Pferd versorgen, satteln undramatisch, 6 Stunden los, Equipage aufräumen, zahlen und dann die Suche nach einer geeigneten Herberge, was für die Jungs immer schwieriger wird. FJ hat eben mit Hilfe von Mary eine wunderbare vollständige App gefunden. Vielleicht geht’s dann einfacher. Andreas: In der Ruhe liegt die Kraft. Ganz ruhig hat er unsere gesamte arg strapazierte Wäsche schadenfrei wieder Waschmaschine und Trockner entnommen.

Wir verwenden Cookies
Diese Website verwendet Cookies, um sicherzustellen, dass Sie das beste Besuchserlebnis erfahren. Gerne können Sie den Umfang der eingesetzten Cookies wählen.

Notwendige Cookies sind reduziert auf technisch erforderliche Cookies, wie beispielsweise Session Cookies. Wenn Sie alle Cookies akzeptieren, werden auch Cookies zur Analyse des Besucherverhaltens eingesetzt.

Weitere Details zu den eingesetzten Cookies finden Sie in der Datenschutzerklärung.