Montigny-le-Vaucouleurs bei Privatleuten im Hof untergekommen. Gut geschlafen, Zeh bimste nicht, dank Paul.
Santi zickt zunehmend. Der Aufstieg gelingt nur mit Mühe, sie steht einfach nicht, ist super nervös. Meine Frage, ob hier was nicht mit der Ernährung stimme, wird nicht beantwortet. Heike, die ich in Düsseldorf erreiche meint das gleiche wie ich. Das Tier wird überversorgt, Hafer weglassen.
Der Tag ist der härteste bisher. Es regnet ununterbrochen, eiskalt. Selbst durch meinen englischen Waxed Cotton Barbour-Reitermantel kraucht erst die Kälte, dann die Nässe. Und dann das Wanderprogramm. Durch das nervöse Pferd gelingt es mir im Regen nur gelegentlich meinen Standort zu finden. Ich muss, um das Ding in Gang zu setzen die Geheimzahl 12345 eingeben – oder meinen Fingerprint hinterlassen. Beides ist auf den Rücken meines nervösen Pferdes im Sturm nur selten erfolgreich. Folge, ich verreite mich fürchterlich. Dazu kommt, dass Paul bei Auffinden der neuen Unterkunft das alte Programm sofort ändert, sodass ich neu geleitet werde. Nicht so an diesem Montag:
Der Montag schüttelt seinen Kopf, er ist ein arger Sauertopf! Ich weiß nur, dass ich dann nach Stunden (gut!) abgestiegen bin, habe Santi grasen lassen und versucht, Paul übers Handy zu erreichen. Ging nicht, weil dieser Scheißcode wegen der Nässe nicht mehr einzutippen war.
Dann habe ich eben mein widerwilliges Pferd genommen und bin einfach in Richtung nächster Kirchturm gegangen (kein Problem mit Fuß trotz Stiefel!). Und dann kam der liebe Gott persönlich: Der Himmel riss auf, Sonnenstrahlen, ein mitleidiger Franzose und nach 15 Minuten stand ich vor dem Notfallziel, der Mairie von Gondrecour-le-Château!
Und dann war das Handy wieder trocken und Paul kam angebraust. Wunder über Wunder.
Unterkunft wieder wunderbar, zwar Deodusche, aber auch egal.