Jetzt alleine mit Santi nach Metz!
Um es kurz und schmerzhaft zu machen: Alles ging gut. Beim wunderbarem Sonnenschein meisterte mein tolles Pferd den Stadtverkehr bravourös – ich nicht. Wahrscheinlich viel zu viele Bedenken, was alles passieren könnte. Jedenfalls nach fast fünf Stunden Ritt und Führung – Einmarsch auf der Place d’Armes, natürlich wieder überpünktlich, da komfortabel geplant. Santi hatte sich offensichtlich sehr gut erholt, so sehr, dass sie mir auf den Fuß tanzte, was ich zunächst so hinnahm, da nur kurzer Schmerz – es beginnt eben alles im Kopf.
Also das Pferd couvertürt, Wappenrock über Gambeson (der sich klasse bewährte bei Sonne und Graupel!) und – in einer Ecke im Schatten der Kathedrale – mehrfache Versuche in den hohen Sattel zu gelangen. Dann, nach Notfall-Stoßgebet: Juhu.
Vor der höchst herrschaftlichen Mairie wartete die Stellvertreterin von dem unabkömmlichen Herrn Gros, dafür aber mit Cadeaux von Villeroy und Boch.
Der Brief wurde vom Pferd aus übergeben und ich erhielt einen schönen Pilgerstempel.
Die Übernachtung in der Écuries de Fey, wo wir wieder herzlich aufgenommen wurden, bot eine Überraschung, diesmal bei mir oder durch mich. Kaum glaubhaft, aber wahr. Nach dem Herauswinden aus den (Super-) Mittelalterstiefeln und dem Ausziehen der Socken bemerkte ich erst den fürchterlich lädierten Zeh, den mir Santi beibrachte:
Und, Gott ist mein Zeuge, keine Schmerzen, nur etwas Ziehen. E-Mailfoto an Michael, dessen ärztlicher Rat, wörtlich: „Nur die Harten kommen in den Garten“. Dafür zeigte Paul, was er an seinen Pferden gelernt hatte. Tolle Wundersalbe, klasse Verband und das über drei Tage morgens frisch. Das Ergebnis zeige ich nicht, vertraut mir einfach. Jedenfalls kann ich wieder reiten, wie ein junger Gott.