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Komisches Gefühl, kein Glücksgefühl, aber Erleichterung. Heute in Sarria Ruhe. Die Pferde haben die größte Koppel der gesamten Expedition und kommen sofort aus dem kilometerentfernten Ecken hergelaufen, sobald „Santi“ und „Farey“ (sprich. Farrrrrrrei) gerufen wird. Wenn wir vier morgen abend in Portomarin einreiten ist die 100 km Grenze geknackt. (Fußkranke) Pilger erhalten in Santiago die Ablassurkunde bei Nachweis des Absolvierens der letzten 100 km zu Fuß oder Pferd. Schätze, dass wir morgen mehr Rucksackverkehr haben. Aber Manuel scheucht die schon.
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Triacastela - Sarria nur 21,5 km, laut Michelin „leichte Tour“.
Die Pferde waren in Boxen der Gemeinde richtig gut untergekommen, wieder gratis. Manuel hatte sich eine Pilgerherberge gesucht. Abends kam er noch mit zum Gottesdienst mit anschließender Stempelung.
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Seit der Körperverletzung, die mir Santi in Metz zugefügt hatte, indem sie einen Teil ihrer 650 Kilogramm auf meinen rechten großen Zeh stemmte, was zwar nicht den Verlust des Zehs, aber den des gesamten Nagels zur Folge hatte, sind mir keinerlei körperliche Unbillen mehr entstanden. Bis heute morgen.
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Traumhaft, kein Albtraum. Wunderbar, dass Farey und Manuel selbstsicher, unglaublich, einfach vorreiten. Ich bin zu 50% von der Verantwortung für Santis Pferdeverhalten entlastet. Das auch bei einem Anstieg in (hier nicht mehr vermuteten) Bergen, die im Pilgerführer als beachtenswert beschrieben werden. Hufschmied Paul wird sich (nur virtuell) die Haar raufen, aber wir sind kilometerlang auf Teerpflaster engagiert getrabt. Dann ging es ab in die Berge, auch da wieder Trab. Santi machte alles, um ihrer neuen Bekanntschaft zu folgen, mehr noch, den ehemaligen Hengst zu überholen. Inzwischen, nach mehr als 2000 km mit diesem Pferd täglich zusammen, bin auch ich nicht mehr so empfindlich. Was der Andalusier, ohne Eier, kann, das kann eine Quarter-Stute schon lange! Ziemlich schweißig haben wir beide dann den Gipfel O Cebreiro erreicht. Andreas und JP haben hier in diesem unvorstellbar schönen Dörfchen eine Koppel für die Pferde, für uns einen unvergleichlichen Stellplatz und Manuel eine passende Herberge für 5 Teuros gefunden.
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Der gestrige Stress, der schlimme Abstieg mit den beiden Pferden vom Eisenkreuz nach Al Acebo hinterlässt leider Spuren. Manuel hat Probleme mit den Füßen. Kein Wunder, führte er doch zwei Pferde und mich sicher und kilometerweit. Zum ersten Mal kommt die kiloweise mir zum Abschied geschenkte Hirschtalgfußcreme zum effektiven Einsatz.
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DAW: Der absolute Wahnsinn. DST: Der schwerste Tag. Absolut letzte Rille. Das Cruz de Ferro zu erreichen war ein Kinderspiel im Vergleich, was dann kam. Also wir näherten uns diesem Symbol des Jakosbweges. Ich verharrte mit Santi, weil es mich berührte, auch wenn ich keinen Stein zum Ablegen meiner inneren Lasten mitgenommen hatte. Da war Manuel mit Farey schon dabei den heiligen Steinberg zu erklimmen – und Santi hinter ihrem neuen Freund, ohne zu fragen. Mein Kreuzzeichen endete darin, die Zügel festzuhalten, was rein garnichts nutzte. Ruckzuck waren beide Pferde auf dem Steinhaufen und stellten sich stolz der Presse.
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Jetzt ist es für aller Historiker eindeutig dokumentiert: Graf Gerlach 5 hat nach dem erfolglosen Versuch Alfonso 10 zur Annahme des deutschen Königtums zu überreden, die alte spanische Königsresidenz Leon besucht. Beweis:
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Ruhetag in Leon. Die letzte große Stadt vor Santiago. Komisches Gefühl. Bei Andreas und mir, aber hohe Erwartung, denn ich hatte geheimnisschwanger etwas angedeutet, hoffte ich doch dem Sehnen so vieler Ritter entsprechen zu können:
Heureka!
Ich habe ihn entdeckt!
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Mit JP hatte ich eben noch ein gutes Gespräch. Andreas hat währenddessen alle Hände voll mit Santi, Transporter, Koppelabsperrung und einer plötzlich auftauchenden Kuhherde zu tun, deren Abtrieb von unserem Transporter behindert wird.
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JP hat die fast 2000 km zu uns in der Walachei in zwei Tagen locker geschafft. Wow! Gestern Abend im Regen und heute bei wunderschönem, d.h. nicht zu heißem und nicht zu kaltem windigem Wetter haben die beiden, Andreas und der Novize JP wieder eine glatte Meisterleistung vollbracht. Hermann, Paul, St. Thomas und dann FJ wissen zu würdigen, was es heißt, in Spanien Unterkunft für ein Pferd und drei Menschen und zwei Fahrzeuge zu finden.